Zwei Tage Diskussion und Austausch: Jetzt geht die Arbeit richtig los
Der 12. Bayerische Katastrophenschutz-Kongress ist Geschichte. „Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, dass wir gut sind. Aber wir könnten noch besser sein! Es gibt noch ein paar Lücken, die geschlossen werden müssen“, betonte Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein in seinem Fazit zu der Großveranstaltung in Weiden.
Von Frank Betthausen
Weiden. Mit den letzten Vorträgen ist am Sonntagmittag in Weiden der 12. Bayerische Katastrophenschutz-Kongress zu Ende gegangen. Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein zog mit seinem Organisationsteam in der Max-Reger-Halle hochzufrieden Bilanz, rief aber auch dazu auf, die Baustellen, die sich seit Freitag in den Diskussionen über den Zivil- und Katastrophenschutz gezeigt hätten, zügig zu bearbeiten.
„Die Erkenntnisse sind beschrieben, aber die Umsetzung bleibt aus: Das darf nicht der Weg sein! Es muss jetzt tatsächlich etwas passieren." Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein
„Es war – nach der langen Corona-Pause umso mehr – ein Kongress mit vielen, vielen Eindrücken und Impulsen“, sagte Hauenstein. „Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, dass wir gut sind. Aber wir könnten noch besser sein! Es gibt noch ein paar Lücken, die geschlossen werden müssen“, betonte er. Diese zeigten sich vor allem im Ressourcen-Management der zentralen und dezentralen Lagerung.
Starken Handlungsbedarf machte der Rot-Kreuz-Funktionär in einem Gespräch mit der BRK-Pressestelle bei regionalen Vorhaltungen für den Krisenfall aus – etwa bei Pandemie-Material, sanitätsdienstlichen Versorgungsgütern, Verpflegung oder Unterkunftskapazitäten.
„All das ist nicht in dieser Weise in der Fläche da, wie es wünschenswert wäre. Eine unserer Forderungen ist die zentrale Vorhaltung gewisser Güter, um im Bedarfsfall schnell und effektiv eine große Anzahl an Menschen versorgen zu können“, sagte er.
Gleichzeitig warnte Hauenstein nach den Erfahrungen der vergangenen drei Jahre vor einer „Demenz“ im Katastrophenschutz. „Die Erkenntnisse sind beschrieben, aber die Umsetzung bleibt aus: Das darf nicht der Weg sein! Es muss jetzt tatsächlich etwas passieren.“
Sein Fazit zur Großveranstaltung in Weiden nutzte Hauenstein auch, um zusammen mit seinen Stellvertretern Volker Andorfer und Petra Luber den Ausstellern und Referenten zu danken. Genauso wie seinem Orga-Team und allen, die dazu beigetragen hätten, diesen Erfolg möglich zu machen.
„Mein besonderer Dank gilt den Besuchern, die aktiv mitdiskutiert haben“, sagte der Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter. „Von ihnen lebt dieser Kongress – und durch sie bleibt er lebendig.“
Bereits am Samstag war der 8. Fachkongress Rettungsdienst zu Ende gegangen, der im Gegensatz zu früheren Jahren nur mehr einen Tag dauert und sich nicht mehr über zwei halbe Tage erstreckt.
„Es war viel Arbeit. Aber es war die Vorbereitungszeit wert. Ich denke, wir haben ein ganz breites, spannendes Wissensfeld abgedeckt und konnten den Leuten viele Impulse mitgeben“, sagte Markus Damböck, Rettungsdienst-Referent beim BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz.