Medizinische Exzellenz und großes soziales Engagement
Sein Name ist seit Jahrzehnten unwiderruflich mit der Unfallchirurgie sowie der Sport- und Notfallmedizin verbunden und weit über die Grenzen Niederbayerns und der Oberpfalz hinaus bekannt: Prof. Dr. Rainer Neugebauer. Seit 1993, also seit beeindruckenden 31 Jahren, engagiert sich der renommierte Mediziner zudem als Chefarzt für unseren BRK-Bezirksverband und ist essenzieller Bestandteil der Vorstandschaft. Neugebauers Verbindung zum Roten Kreuz reicht aber noch viel weiter zurück, wie der 80-Jährige in einem Gespräch mit der Pressestelle verrät.
Von Eva Rothmeier
Regensburg. An seine ersten Berührungspunkte mit dem Bayerischen Roten Kreuz kann Prof. Dr. Rainer Neugebauer sich noch erinnern, als ob es gestern gewesen wäre. „Mit zehn Jahren bin ich mit meinen Eltern nach Tann in Niederbayern gezogen. Im dortigen Schwimmbad gab es ein 50-Meter-Becken mit Sprungturm, was zu der Zeit schon etwas Besonderes war. Und weil sehr viele Kinder deshalb bei der ortsansässigen Wasserwacht waren, bin ich natürlich auch dazu gegangen“, erzählt er. Zudem habe sich sein Vater, der im örtlichen Krankenhaus in Tann als Belegarzt tätig war, schnell als Kolonnenführer beim BRK engagiert, weshalb dessen Grundsätze auch zu Hause und im täglichen Miteinander immer wieder Thema gewesen seien.
„Mein erster Berührungspunkt mit dem Bayerischen Roten Kreuz war die Wasserwacht. Dort war ich bis zum Beginn meines Studiums aktiv.“ Prof. Dr. Rainer Neugebauer, Chefarzt im Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz
Seine Verbindung zur Wasserwacht bleibt aktiv, bis Neugebauer sich nach dem Abitur und dem Wehrdienst 1965 für ein Studium der Humanmedizin an der LMU München entscheidet. „Ab dann ist mein Engagement beim BRK tatsächlich etwas eingeschlafen. Ich war zwar viel in den Bergen unterwegs, aber nicht mit der Bergwacht, sondern nur privat“, schildert der Mediziner.
Nach dem Studium und beruflichen Stationen in den USA, in Südafrika und lange Jahre an der Universitätsklinik Ulm wechselt der Niederbayer 1989 als Chefarzt der Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie und Sportmedizin ans Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg.
„In meinen 14 Jahren in Ulm unter Prof. Burri habe ich unglaublich viel gelernt und bin oft von Kliniken aus ganz Deutschland angefragt worden. Aber über den Main wollte ich nicht hinweg und in Bayern hat der Fortschritt der Unfallchirurgie gedauert. Als dann die Stelle bei den Barmherzigen Brüdern frei wurde, war der Grundstock für die Unfallchirurgie schon gelegt“, erzählt Neugebauer. Zudem habe er ab dieser Zeit mit dem „Verband leitender Unfallchirurgen“ für die Errichtung der Unfallchirurgie in Bayern gekämpft.
Von 2011 bis 2014 ist Neugebauer Chefarzt der Abteilung Chirurgie am Evangelischen Krankenhaus Regensburg und ab 2015 bis zu seinem Ruhestand ist er im OTC Regensburg tätig.
In Regensburg lernt Prof. Dr. Rainer Neugebauer Anfang der 90er Jahre Max Vielberth, den langjährigen stellvertretenden Schatzmeister und Mitglied der Vorstandschaft des BRK-Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz, kennen.
„Durch meine langjährige Tätigkeit in verschiedenen Kliniken kenne ich mich in Sachen Qualitätsmanagement gut aus.“ Prof. Neugebauer will der BV-Vorstandschaft in erster Linie beratend zur Seite stehen
„Durch ihn und schließlich auch durch den damaligen BV-Geschäftsführer Armin Bauer habe ich erfahren, dass beim Verband ein neuer Chefarzt gesucht wird und habe mich 1993 zur Wahl gestellt“, erzählt der Vater zweier Töchter. Seitdem ist der Mediziner bei jeder Wahl in seinem Posten bestätigt worden.
Und was sieht Prof. Dr. Rainer Neugebauer als wichtigste Aufgabe in seiner Funktion als Chefarzt beim BRK-Bezirksverband? „Meine Hauptaufgaben sehe ich vor allem in der Beratung der Vorstandschaft in medizinischen Fragen sowie in der Unterstützung bei Schulungen und Fortbildungen der Rettungskräfte“, erklärt der Mediziner, der sich freut, diese Funktion auch im Ruhestand weiter ausüben zu können.
Zu Beginn seiner Zeit als BV-Chefarzt seien beispielsweise viele Seniorenheime gebaut und das Qualitätsmanagement eingeführt worden. „Durch meine langjährige Arbeit in Kliniken kannte ich mich hier sehr gut aus und konnte gut beratend zur Seite stehen. Und auch auf großen Veranstaltungen wie etwa dem Katastrophenschutzkongress, aber auch beim Jugendrotkreuz oder in den Schulen war ich viel mit Vorträgen präsent“, sagt er. Auf der anderen Seite habe aber auch er immer wieder aus wirtschaftlicher Sicht von der Arbeit des BV gelernt und profitiert.
Vorträge für den Rettungsdienst, beispielsweise über die Arbeit eines Unfallchirurgen, seien unglaublich wichtig, da der Rettungsdienst genau wissen müsse, was aktuell alles möglich sei. Die Zusammenarbeit zwischen dem Rettungsdienst und den Ärzten sei leider in vielen Regionen immer noch verbesserungswürdig, was aber oft auch die Schuld der Ärzte sei, weil niemand Kompetenzen abgeben wolle.
„In den mittlerweile über 30 Jahren habe ich viele Höhen und Tiefen des Bezirksverbands miterlebt und bin überzeugt, dass wir aktuell insgesamt sehr gut aufgestellt sind“, sagt er. Ob er sich 2025 allerdings nochmal zur Wahl stelle, könne er jetzt noch nicht beantworten. „Ich bin mittlerweile 80 Jahre alt, genieße meinen Ruhestand und die Zeit mit meinen Enkelkindern. Wir werden sehen“, sagt er augenzwinkernd.