Er sagt überzeugt: „Ich würde wieder zum BRK gehen“

Günther Hettenkofer und der BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz – das ist eine Verbindung, die zusammengehört. Am 1. September 1963 hat der damals 17-Jährige hier seine Ausbildung zum kaufmännischen Angestellten begonnen und es im Verband im Laufe der Jahre weit gebracht. Ende 2012 ist er als Bezirksgeschäftsführer in den Ruhestand verabschiedet worden. Doch dem BV ist der Regensburger bis heute nicht nur als stellvertretender Schatzmeister verbunden geblieben.

Von Eva Rothmeier

Regensburg. Immer ein offenes Ohr für die Mitarbeiter, ein gutes Betriebsklima schaffen und auch mal unpopuläre Maßnahmen treffen können, die aber zum Wohl der Firma sind – das macht für Günther Hettenkofer einen guten Chef aus. Und das waren auch die Prinzipien, die für den heute 78-Jährigen während seiner Zeit als Geschäftsführer des BRK-Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz wichtig waren. Ebenso wie die Einhaltung der sieben Grundsätze des Roten Kreuzes.

„Nach meiner Ausbildung habe ich erst drei Jahre in der Buchhaltung gearbeitet, aber schnell gemerkt, dass mir das nicht reicht.“ Günther Hetttenkofer, früherer Bezirksgeschäftsführer und heute stellvertretender Schatzmeister des BV

Dabei hatte der gebürtige Berchtesgadener, der schon im Alter von zwei Jahren nach Regensburg gekommen war, mit dem BRK bis zum Beginn seiner Ausbildung keinerlei Berührung.

„Nach meinem Abschluss an der Wirtschaftsschule habe ich mehrere Bewerbungen an verschiedene Unternehmen geschickt. Damals war es nicht üblich, dass man als Firma die Bewerbungsunterlagen zurückschickt. Und als ich diese beim Bezirksverband wieder abholen wollte, weil ich schon eine Zusage von der Bundesbahn bekommen habe, hat der damalige Geschäftsführer so lange auf meine Mutter und mich eingeredet, bis ich mich für eine kaufmännische Ausbildung beim BV entschieden habe“, erinnert sich Günther Hettenkofer.

Eine gute Wahl, sollte doch sein Weg hier bis ganz nach oben führen und die Arbeit mehr sein für den Fußballbegeisterten als nur irgendein Job. „Nach meiner Ausbildung habe ich erst drei Jahre in der Buchhaltung gearbeitet, aber schnell gemerkt, dass mir das nicht reicht. Ich wusste, ich kann mehr“, erzählt der 78-Jährige im Gespräch mit der Pressestelle des Bezirksverbands.

Glücklicherweise hätten sich dann für ihn Möglichkeiten aufgetan, erst im Prüfungswesen und später auch im Wirtschafts- und Finanzbereich für den BV tätig zu werden. Ab Mitte der 80er Jahre war er schon stellvertretender Bezirksgeschäftsführer und von 1990 bis 1998 hat Günther Hettenkofer sich zusätzlich zu seiner BV-Tätigkeit auch noch für den Aufbau des Deutschen Roten Kreuzes in Ostdeutschland, bevorzugt in Thüringen, engagiert. „Damals war ich etwa alle zwei Wochen für zwei oder drei Tage dort und habe mich mit weiteren Kollegen um den Aufbau des Rettungsdienstes, sozialer Einrichtungen wie Kindergärten, Sozialstationen, Seniorengruppen und so weiter gekümmert. Außerdem wurde die Breiten- und Fachausbildung eingeführt“, schildert Hettenkofer seine Aufgaben.

„Der BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz ist aktuell top aufgestellt.“ Günther Hetttenkofer, früherer Bezirksgeschäftsführer und heute stellvertretender Schatzmeister des BV

2001 führte der berufliche Weg des zweifachen Vaters und mittlerweile dreifachen Großvaters dann aber nach München. „Dort sind damals einige BRK-Seniorenheime in finanzielle Schieflage geraten. Ich wurde Geschäftsführer einer GmbH, die sich genau um diese Problematik gekümmert hat“, erklärt er.

Bis zum Ende seiner Altersteilzeit im Jahr 2009 blieb Hettenkofer beruflich in München. Dann ereilte ihn allerdings erneut der Ruf des BRK-Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz, denn auch der Verband brauchte die Hilfe des Finanzgenies.

Von Ende 2009 bis Ende 2012 kümmerte Günther Hettenkofer sich um die wirtschaftliche und finanzielle Sanierung des Verbands und baute mit dem jetzigen Bezirksgeschäftsführer Mario Drexler seinen Nachfolger auf.

„In meinen langen Berufsjahren war die Aufrechterhaltung des Bezirksverbands mit all seinen Einrichtungen eine meiner spannendsten Aufgaben und ich bin stolz darauf, was wir hier geschafft haben“, erzählt der 78-Jährige.

Und wie ist der Bezirksverband in seinen Augen heute für die Zukunft aufgestellt? „Absolut top. Ich habe geordnete Verhältnisse hinterlassen und mein Nachfolger hat diese erhalten oder sogar noch verbessert“, freut sich Hettenkofer.

Nach Beginn seiner Rente ist er bereits 2013 vom damaligen Bezirksvorsitzenden Markus Sackmann in die Vorstandschaft berufen worden und seit 2018 als stellvertretender Schatzmeister stetig wiedergewählt worden.

Auch bei der nächsten Wahl im Jahr 2026 will sich Günther Hettenkofer wieder für das Amt zur Verfügung stellen. „Der Verband liegt mir am Herzen und außerdem macht mir die Aufgabe viel Spaß. Also ist es doch klar, dass ich das weitermache. Rückblickend kann ich definitiv sagen, dass ich immer wieder zum BRK gehen würde“, verrät er augenzwinkernd.