Katastrophenschutz: Experten aus aller Welt tagen in Deggendorf

Kurzer PR-Termin an den Stadthallen
Sehen dem Katastrophenschutz-Kongress mit großer Vorfreude entgegen (von links): Veranstaltungsleiterin Sandra Kress, Technischer Leiter Christian Haider, BRK-Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein sowie Sabine Saxinger, Geschäftsführerin der Stadthallen Deggendorf GmbH (Foto: Frank Betthausen).

Niederbayern wird erstmals zum Mekka für hunderte Vertreter von Blaulicht-Organisationen: Vom 4. bis 6. April finden in Deggendorf der 13. Katastrophenschutz-Kongress der BRK-Bereitschaften und der 9. Bayerische Fachkongress Rettungsdienst statt. Die weiteste Anreise hat mit Vivian Moy eine Vertreterin des Amerikanischen Roten Kreuzes, die vor kurzem als Einsatzleiterin bei den schweren Bränden in Los Angeles gefordert war. Esther Wamala-Bollig berichtet über ihre Arbeit in einem Feldkrankenhaus in Gaza.

Von Frank Betthausen

Deggendorf. Gut vier Wochen sind es noch, dann wird Deggendorf für drei Tage zum Mekka von Blaulicht-Organisationen und Sicherheitsexperten aus Deutschland und aller Welt: Vom 4. bis 6. April finden in den Stadthallen der 13. Katastrophenschutz-Kongress der BRK-Bereitschaften und der 9. Bayerische Fachkongress Rettungsdienst statt. 

Hunderte Besucher aus dem In- und Ausland werden bei der Traditionsveranstaltung, die nach dem Umzug aus Weiden erstmals in Niederbayern über die Bühne geht, Vorträgen lauschen, Workshops besuchen und an ihrem persönlichen Netzwerk arbeiten.

Teile des Programms wie der Auftritt der Kabarettistin Sara Brandhuber am Eröffnungsabend – Tickets gibt es bei okticket im Internet – oder die große Fahrzeug-, Produkt- und Neuheitenschau sind öffentlich. „Für deren Besuch braucht es keine Karte“, erläutert Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein, der mit seinem Team aktuell 27 gewerbliche und 16 ideelle Aussteller verzeichnet. „Tendenz weiter steigend!“ 

Die Reihe der Teilnehmer, die ihre Fahrzeuge im Außenbereich präsentieren, reicht vom Technischen Hilfswerk über die Feuerwehr bis hin zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie Herstellern aus der Region.

„In Deggendorf scheint sich langsam, aber sicher herumgesprochen zu haben, auf was sich die Gäste am ersten April-Wochenende freuen dürfen.“ 

Dieter Hauenstein, BRK-Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter

Mit dem Stand der Planungen ist Hauenstein hochzufrieden – genauso wie mit dem Interesse am Kongress, der heuer unter dem Motto „Wissen teilen – Sicherheit stärken“ steht. Schirmherrin ist die Aschaffenburger Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz.

„Es geht Zug um Zug voran. Die Grundgewerke stehen, mittlerweile geht es um die Feinjustierungen“, erläutert Hauenstein. In Deggendorf scheine sich langsam, aber sicher herumgesprochen zu haben, auf was sich die Gäste am ersten April-Wochenende freuen dürften. 

Auch sonst sei die Aufmerksamkeit groß – in Bayern und im Bund. Auf der Liste der Ehrengäste stehen unter anderem DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt, BRK-Präsidentin Angelika Schorer und stellvertretende Ministerpräsidentin Ulrike Scharf.

Die Bundeswehr ist stark vertreten

Erstmals in dieser Form und Größenordnung ist die Bundeswehr beim Kongress vertreten. So werden die Streitkräfte mit Generalarzt Dr. Bruno Most und General Thomas Hambach zwei hochrangige Vertreter nach Deggendorf entsenden, die am Freitag ab 18 Uhr an einer Podiumsdiskussion unter dem Leitgedanken „In der Zeitenwende – Welchen Beitrag leisten wir zum gesundheitlichen Bevölkerungsschutz?“ teilnehmen.

Bei den Organisationspartnern ist die Euphorie vor den Fachtagen ebenfalls groß. „Wir freuen uns enorm, dass der Katastrophenschutz-Kongress nach Deggendorf gekommen ist. Das hat eine gewaltige Strahlkraft nach außen“, sagt Sabine Saxinger, die an der Seite von Andreas Höhn als Geschäftsführerin der Stadthallen Deggendorf GmbH fungiert.

Wie in den Vorjahren ist die Großveranstaltung, die abermals in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz sowie dem Forschungsinstitut Rettungswesen, Notfall- und Katastrophenmanagement der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt organisiert wird, ein Magnet für Experten aus dem Ausland.

Detailabsprachen vor Ort
Dieter Hauenstein ist mit Veranstaltungsleiterin Sandra Kress in engem Austausch zu den Kongress-Planungen. „Es geht Zug um Zug voran. Die Grundgewerke stehen, mittlerweile geht es um die Feinjustierungen“, sagt der BRK-Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter (Foto: Frank Betthausen).

Die weiteste Anreise hat mit Vivian Moy eine Vertreterin des Amerikanischen Roten Kreuzes, die laut Hauenstein vor wenigen Wochen als Einsatzleiterin bei den schweren Bränden in Los Angeles gefordert war.

Bernhard Bürger, Leiter des Landesführungsstabes des Österreichischen Roten Kreuzes, wird seinen Zuhörern die Situation nach den Starkregen- und Flutereignissen 2024 in Niederösterreich schildern. 

Und: „Wir sind an den Kollegen aus Spanien dran, um mit jemandem von dort zu beleuchten, welche Erkenntnisse das Rote Kreuz und die Hilfsorganisationen dort nach der fürchterlichen Flutkatastrophe im vergangenen Jahr gewonnen haben“, berichtet Dieter Hauenstein. 

Abgerundet wird das Vortragsprogramm durch den Erfahrungsbericht von Esther Wamala-Bollig, die als Gesundheits- und Krankenpflegerin in einem Feldkrankenhaus des Roten Kreuzes in Gaza im Einsatz war.

Keiner der Referenten verlangt Honorar

Der Fachkongress Rettungsdienst, betont Hauenstein, biete ebenso „hochinteressante Themen“. Dabei geht es um den Einsatz von Zukunftstechnologien im Rettungswesen, etwa von Multikoptern, genauso wie um die Rolle ehrenamtlicher Kräfte.

Keiner der Referenten, dieser Hinweis ist dem Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter wichtig, verlange für seinen Vortrag in Deggendorf Geld. Der Anspruch der Organisatoren sei es, die Eintrittspreise überschaubar zu halten. „Wir bleiben fürs ganze Wochenende bei knapp 40 Euro“, betont er.

Sehr glücklich sei er zusammen mit seinem Team darüber, dass Künstlerin Sara Brandhuber für den gesellschaftlichen Teil zur Verfügung stehe. Durch den Kauf einer Karte für ihren Auftritt unterstütze die Bevölkerung den Kongress und damit die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes.

Die Kabarettistin gibt in Deggendorf – Beginn ist um 20 Uhr, Einlass um 19.30 Uhr – am Freitag eine rund zweistündige Vorpremiere ihres Programms „A scheena Schmarrn“, das sie am nächsten Tag in Landshut uraufführt.

„Der Katastrophenschutz-Kongress hat eine gewaltige Strahlkraft nach außen.“

Sabine Saxinger, Geschäftsführerin der Stadthallen Deggendorf GmbH

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