In Zandt wandeln und arbeiten die BRK-Kollegen zwischen den Welten
Im örtlichen BRK-Seniorenwohn- und Pflegeheim des Bezirksverbands prägen seit Monaten Bauarbeiter und Handwerker das Bild. Die Einrichtung erhält für rund 6,7 Millionen Euro ein neues Gesicht. „Es läuft sehr gut – nahezu problemlos", freut sich Einrichtungsleiter Josef Pemmerl. Bauabschnitt eins ist abgeschlossen – und auch Abschnitt zwei geht mit Riesenschritten dem Ende entgegen. Ist dieses Zwischenziel erreicht, werden in dem traditionsreichen Haus 44 von 60 betroffenen Bewohner-Zimmern rundum erneuert sein. „Im Januar wäre deutlich mehr als die Hälfte geschafft“, sagt Pemmerl. Seine Mitarbeiter „pendeln“ durch die etappenweise Sanierung mittlerweile täglich zwischen modernen Räumen und dem Altbestand hin und her.
Von Frank Betthausen
Zandt. Seit bald zwei Jahren wird im BRK-Seniorenwohn- und Pflegeheim in Zandt mit schwerem Gerät gearbeitet. Rund 6,7 Millionen Euro gibt der BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz als Träger aus, um die traditionsreiche Einrichtung von Grund auf zu sanieren. „Es läuft sehr gut – nahezu problemlos! Wir arbeiten das Großprojekt seit Februar 2022 Hand in Hand mit der Baufirma Josef Rädlinger ab“, sagt Heimleiter Josef Pemmerl. Bauabschnitt eins ist mittlerweile abgeschlossen – und auch Abschnitt zwei geht mit Riesenschritten seinem Ende entgegen.
„Das ist ein richtiger Cut zwischen dem Bettenhaus mit dem sanierten Altbestand und dem Mittelbau, in dem noch nichts passiert ist. Das ist schon ein immenser Unterschied.“ Heimleiter Josef Pemmerl
„Wenn es optimal läuft, können die rundum erneuerten Räume in diesem Gebäudeteil im Januar bezogen werden. Wenn es etwas länger dauert, dann spätestens im März“, gibt sich Pemmerl optimistisch.
20 Einzelzimmer werden in der aktuellen Bauphase grundüberholt. Die Verputzarbeiten und der Trockenbau laufen auf Hochtouren. Wenn die Handwerker den Gebäudeteil im Winter verlassen, werden in Zandt 44 von insgesamt 60 betroffenen Bewohner-Zimmern fertig sein. „Im Januar wäre deutlich mehr als die Hälfte geschafft“, erklärt der Einrichtungsleiter, der mit Blick auf sein Haus von „zwei Welten“ spricht.
Die Zahl der Einzelzimmer steigt
„Du gehst mittlerweile vom Alten ins Neue und umgekehrt“, sagt er. Denn: Die Sanierung des Gebäudes, das ans markante Schloss andockt, wird im laufenden Betrieb realisiert. Sobald ein Bereich fertiggestellt ist, ziehen die Senioren aus den älteren Räumen dorthin um. So erhält das Haus Etappe für Etappe ein neues Gesicht. Es wird barrierefrei gestaltet, die Zahl der Einzelzimmer steigt – und auch die Energieeffizienz wird eine deutlich höhere sein.
Im ersten Abschnitt erweiterten die Arbeiter der Firma Rädlinger den in die Jahre gekommenen 80er-Jahre-Bau um ein Bettenhaus mit zehn Zimmern. Dort hat sich laut Pemmerl der Heimbetrieb inzwischen eingespielt. Alle Zimmer seien voll ausgestattet und belegt.
Und: Auch der erste Teil des Altbaus mit 14 Betten ist komplett saniert. Pemmerl und seinem Team stehen damit bereits 24 neue oder rundum erneuerte Zimmer zur Verfügung. „Das ist ein richtiger Cut zwischen dem Bettenhaus mit dem sanierten Altbestand und dem Mittelbau, in dem noch nichts passiert ist. Das ist schon ein immenser Unterschied“, sagt der Hausleiter.
Der spannendste Part der Arbeiten stehe allen Beteiligten mit dem Mittelteil des Gebäudes und den Bauabschnitten drei und vier bevor.
Die Situation sei dort relativ beengt, es gebe viele Funktionsräume, Treppenhäuser und Aufenthaltsräume. „Das wird noch einmal anspruchsvoll. Aber das kriegen wir auch noch rum. Jetzt sind wir schon so weit. Augen zu und durch!“, lautet für Pemmerl die Devise.
Eine der Herausforderungen: Die beiden neuen beziehungsweise sanierten Einheiten aus den Abschnitten eins und zwei links und rechts vom Mittelbau werden mit einem Durchgang verbunden, der während der Arbeiten jederzeit begehbar sein muss. Ein Tunnel durch Staub und Krach gewissermaßen!
Der Start in die beiden letzten Bauphasen – die Planung des Großprojekts liegt in Händen des Regensburger Architekten Christoph Vockerodt – ist frühestens im März möglich, wenn es die Wetterlage erlaubt. Denn: Abermals muss das Dach abgedeckt werden, um die alten Mansardenzimmer, die alle raumhohe Fenster bekommen, aufmauern zu können. Starker Regen oder Schneefall wären in dieser Zeit kontraproduktiv.
Nach Angaben von Pemmerl gibt es Überlegungen, die Bauabschnitte drei und vier zu einem zusammenzulegen. „Das wäre die schnellste und feinste Lösung“, sagt er. „Aber da müssen wir noch schauen und abklären, ob das bautechnisch funktionieren könnte.“ Sein bisheriges Fazit fällt trotz aller Belastungen – gerade, wenn ein neuer Bauabschnitt beginne, stünden viele Abbruch- und Stemmarbeiten an – positiv aus.
„Wir gehen einen Schritt nach dem anderen. Jetzt gilt es erst einmal, das laufende Vorhaben ohne Komplikationen abzuschließen.“ BRK-Bezirksgeschäftsführer Mario Drexler
„Es ist immer wieder laut, schmutzig und herausfordernd. Aber es ist insgesamt doch um einiges besser gelaufen, als wir angenommen hatten“, meint Pemmerl, der die 70 Bewohner und ihre Angehörigen für ihre Geduld lobt.
Ein großes Kompliment macht er auch seinen Mitarbeitern. „Die müssen das ebenfalls jeden Tag aushalten. Wir schaffen es trotzdem, dass wir das Ding bestmöglich rumkriegen.“
Endgültig geschafft sein könnte es in rund eineinhalb Jahren. Josef Pemmerl, der sich bei Bezirksgeschäftsführer Mario Drexler und Bereichsleiter Sebastian Bäcker für die Unterstützung rund um das Großprojekt bedankt, hält es für realistisch, das Bauvorhaben Anfang 2025 fertigstellen zu können. „Zumindest das Haus! Möglicherweise müssen dann noch die Außenanlagen wiederhergestellt werden.“
Das besondere Ambiente soll erhalten bleiben
Woran weiterhin nicht gerüttelt wird: Das besondere Ambiente rund um das historische Schlossgebäude soll mit der Sanierung keinesfalls verloren gehen. Laut Mario Drexler gibt es darüber hinaus Überlegungen, in dem historischen Teil des Pflegeheims mittelfristig ebenfalls Modernisierungsarbeiten anzustoßen und etwa die Böden und Bäder zu erneuern.
„Aber: Wir gehen einen Schritt nach dem anderen. Jetzt gilt es erst einmal, das laufende Vorhaben ohne Komplikationen abzuschließen“, sagt Drexler.