Bei den Neuwahlen des Bezirksvorstands sprachen die 127 Delegierten dem früheren Oberbürgermeister von Landshut ihr Vertrauen aus. Der Ex-Fußballer und ehemalige Franchise-Nehmer einer Schnellrestaurant-Kette schwor die Rot-Kreuz-Familie auf "erhöhte Aufgaben" nach der Pandemie ein. Sein Vorgänger Bernd Sibler bedauerte, dass er sich von dem Posten zurückziehen musste. "Das tut mir weh, weil ich Rot-Kreuzler mit Leib und Seele bin", sagte er.
Von Frank Betthausen
Regensburg. Der BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz geht mit einem neuen Mann an der Spitze des Bezirksvorstands in die Zeit nach der dritten Corona-Welle. Bei den Neuwahlen am Samstag kürten die 127 Delegierten aus Ostbayern den ehemaligen Landshuter Oberbürgermeister Hans Rampf zum Bezirksvorsitzenden. Er folgt auf Wissenschaftsminister Bernd Sibler, der den Posten nach vier Jahren schweren Herzens aufgeben musste. Hintergrund: Das bayerische Kabinett hatte Ende 2020 beschlossen, dass Mitglieder der Staatsregierung keine überregionalen, ehrenamtlichen Spitzenämter mehr bekleiden dürfen.
„Das tut mir weh, weil ich Rot-Kreuzler mit Leib und Seele bin“, meinte Sibler bei der Bezirksversammlung, die wegen des Pandemie-Geschehens als Online-Veranstaltung mit rund 100 Teilnehmern über die Bühne ging. Wie der Politiker erklärte, war ihm der Bezirksvorsitz als Nachfolger von Markus Sackmann, dem er „in die Hand versprochen hatte“, die Aufgabe fortzuführen, eine Herzensangelegenheit gewesen. „Mir fehlt er nach wie vor ganz extrem“, sagte Sibler über den 2015 verstorbenen Freund und CSU-Parteikollegen.
„Die Nachwehen der Pandemie werden uns auch erreichen."
Hans Rampf, neuer BRK-Bezirksvorsitzender
Dem BRK-Bezirksverband bleibt Sibler, der auch als Vorsitzender des Kreisverbands Deggendorf fungiert, dennoch erhalten. Die Mitglieder wählten ihn am Samstag zum 2. stellvertretenden Vorsitzenden. Erste stellvertretende Vorsitzende ist auch in Zukunft die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger, die durch die virtuelle Sitzung am Vormittag führte.
Hans Rampf hatte sich dort in einer kurzen Vorstellungsrede als Mann „mit Erfahrungspotenzial“ beworben, aus dem er schöpfen könne. Der 72-Jährige ist verheiratet, hat drei Töchter und vier Enkelkinder und lebt in Landshut. 1996 hatte er dort als parteiloser Kandidat auf der Liste der CSU den Einzug in den Stadtrat geschafft, zwei Jahre später den Fraktionsvorsitz übernommen. Von 2005 bis 2016, als er die Altersgrenze erreicht hatte und kein drittes Mal mehr antreten durfte, leitete der frühere Fußballer und ehemalige Franchise-Nehmer von neun McDonald’s-Filialen die Geschicke der niederbayerischen Stadt.
„Das, was jetzt an Pflegereform auf den Weg gebracht wird, kann nur ein Anfang sein."
BRK-Präsident Theo Zellner
„Wir müssen in der Corona-Aufarbeitung ganz deutlich machen, wie systemrelevant und herausfordernd der Pflegeberuf ist – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag.“
Tanja Schweiger, 1. stellvertretende BRK-Bezirksvorsitzende