Von Herbert Ehrl
Zandt. Wenn dieser Wirbelwind durch das Schloss fegt, dann steht zwar Hygiene an oberster Stelle. Zwischenmenschliche Zuwendung ist allerdings garantiert inbegriffen! Ottilie Lekschas heißt die Institution im Senioren-, Wohn- und Pflegeheim Zandt (Landkreis Cham), die als Hauswirtschaftskraft seit 20 Jahren durch ihre besondere Aufmerksamkeit gegenüber den Bewohnern und Kollegen besticht. Ja, Ottilie hat das Gen des guten Geistes in sich, und wahrscheinlich wäre sie mit dieser Veranlagung universell einsetzbar.
„Ich habe da keine Vorurteile und sage freundlich, was mir nicht gefällt. Oft sind es ja unbedachte Kleinigkeiten.“
Hauswirtschaftskraft Ottilie Lekschas
Doch ihr Element ist und bleibt es, Ordnung und Sauberkeit in allen Ecken der Einrichtung zu schaffen. In dieser Aufgabe geht sie auf!
Im Haus des BRK-Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz in Zandt arbeitet Ottilie seit dem 1. November 2002. Ursprünglich hatte sie Hauswirtschafterin gelernt. Da sie damals aber sehr bald in der häuslichen Pflege ihres Schwiegervaters und ihrer Tante gefordert war, ließ sie sich als BRK-Schwesternhelferin qualifizieren. Schon in dieser Zeit bemerkte sie bei einem Praktikum, wie wichtig ihr der Bereich der Hygiene war.
Die Stelle kam genau zur rechten Zeit
Die pflegerische Begleitung ihrer beiden Angehörigen nahm sie bis zu deren Tod als vielseitige Herausforderung an. Als sie im Anschluss eine neue Aufgabe suchte, kam die Stelle in Zandt für sie zur rechten Zeit. Ihre unmittelbaren Vorgesetzten erkannten rasch ihre Qualitäten.
Mit viel Eifer und enormer Zuverlässigkeit wurde sie schnell zu einer angesehenen Hauswirtschaftskraft. Keine Matratze, kein Bett, kein Roll- oder Nachtstuhl war vor ihrem „Zugriff“ sicher.
„In ein Bewohnerzimmer gehe ich nur hinein, wenn ich zuvor anklopfe! Höflichkeit und Respekt müssen unsere Grundlage sein, denn das gehört sich im Umgang mit Menschen.“
Hauswirtschaftskraft Ottilie Lekschas
Ihre Einsätze werden übergreifend – zusammen mit den Stationsleitungen, der Pflege- sowie der Hauswirtschaftsleitung – in einer Prioritätenliste festgelegt.
Ihr Nervengerüst ist bei all dem seit jeher besonders stabil. Wohl auch, weil sie immer wieder so frei ist, Dinge anzusprechen, die ihr auffallen, und gerade jüngere, neue Kollegen ein wenig an die Hand zu nehmen. „Ich habe da keine Vorurteile und sage freundlich, was mir nicht gefällt. Oft sind es ja unbedachte Kleinigkeiten“, meint sie.
Sie hat feste Prinzipien
Bei all dem hat sie feste Prinzipien. „In ein Bewohnerzimmer gehe ich nur hinein, wenn ich zuvor anklopfe! Höflichkeit und Respekt müssen unsere Grundlage sein, denn das gehört sich im Umgang mit Menschen“, sagt sie. Und wenn sie Dinge anspricht, die ihr ins Auge stechen, tut sie das immer aus dem Wunsch heraus, dass alle an einem Strang ziehen. „Hygiene geht uns ja alle an!“