Beste Perspektiven für Pflege-Azubis
Bezirksvorsitzender Hans Rampf und stellvertretender Bezirksgeschäftsführer Dieter Hauenstein stellten beim Azubi-Tag des Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz in Hohenfels die weichen Faktoren der Arbeitswelt beim BRK heraus - und zeigten viele Karrieremöglichkeiten auf. "Wir wollen, dass Sie sich wohlfühlen bei uns", gab Hauenstein den neuen Auszubildenden in den Pflegeheimen die wichtigste Botschaft mit auf den Weg.
Von Frank Betthausen
Hohenfels. Ein Riesenpaket an Informationen über das Rote Kreuz und ein Gefühl der Wertschätzung haben die neuen Auszubildenden der Senioren-Wohn- und Pflegeheime des BRK-Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz am Donnerstag aus Hohenfels mit nach Hause genommen. In der BRK-Bildungsstätte im Landkreis Neumarkt kamen sie mit ihren Einrichtungsleitern zu einem Azubi-Tag zusammen, an dem sie Wissenswertes über ihren Arbeitgeber erfuhren und wichtige Ansprechpartner kennenlernten.
„Das liegt uns schon am Herzen, dass Sie gut eingeführt werden. Sie sollen gut ausgebildet werden.“ Bezirksvorsitzender Hans Rampf
„Wir unterstützen euch in allen Punkten“, sagte der stellvertretende Bezirksgeschäftsführer Dieter Hauenstein an die Adresse der jungen Beschäftigten, denen er mit einer PowerPoint-Präsentation die Strukturen der weltumspannenden Hilfsorganisation nahebrachte. Und er schob nach: „Wir sind ein Sozialverband! Natürlich haben wir auch ein Unternehmen zu führen, aber unsere Mitarbeiter und Auszubildenden sind uns sehr, sehr wichtig. Wir wollen, dass Sie sich wohlfühlen bei uns.“
Der neue Bezirksvorsitzende Hans Rampf strich in seiner Rede vor den angehenden Pflegefachkräften ebenfalls mehrfach die zwischenmenschliche Komponente und die weichen Faktoren der Arbeitswelt beim BRK heraus. „Das liegt uns schon am Herzen, dass Sie gut eingeführt werden. Sie sollen gut ausgebildet werden“, betonte der frühere Landshuter Oberbürgermeister und umriss damit den Sinn des Azubi-Tags, den Ausbildungsbeauftragte Marion Listl organisiert hatte.
Der BRK-Bezirksverband, der acht Pflegeheime in Ostbayern betreibt, sei stolz und dankbar, so viele Azubis zu haben, sagte Rampf. Aktuell sind es in allen Altenhilfe-Einrichtungen 50 an der Zahl. „Sie werden einen Beruf haben, der Ihnen viel Freude bereiten und viele Chancen eröffnen wird“, gab er den Neulingen seine persönliche Einschätzung mit auf den Weg. Den jungen Leuten zeigte er beste Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten auf. Nicht zuletzt, weil auch in den BRK-Häusern der Bedarf an Fachpersonal nach seiner Darstellung weiter steigen wird. Rampf nannte „soziale Kompetenz“ und „ein Mitgefühl für den Menschen“ als Voraussetzungen für die Ausbildung in der Pflege.
Er wisse um oft die fehlende öffentliche Anerkennung. „Aber Sie werden viele Rückmeldungen bekommen, großen Dank erfahren – und es wird Ihnen Spaß machen“, war sich der Bezirksvorsitzende sicher. Der Pflegeberuf sei ein anstrengender, aber schöner. „Wenn das Team stimmt, klappt es auch“, meinte er. An die Berufsanfänger richtete er den Appell: „Nehmen Sie alles mit, was Sie lernen!“
„Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir müssen hier noch sehr viel Arbeit leisten.“ Stellvertretender Bezirksgeschäftsführer Dieter Hauenstein
Die Begrüßungsveranstaltung in Hohenfels nutzte Rampf zu einem klaren Impf-Statement. Vor dem Haus hatte Sigi Iglhaut, langjähriges Mitglied der BRK-Bereitschaft Cham 2, das neue Mehrzweckfahrzeug Katastrophenschutz geparkt, das der BRK-Kreisverband Cham vor wenigen Wochen mit Unterstützung des Bezirksverbands angeschafft hatte. Der vielseitig einsetzbare Bus kommt in diesen Tagen als Impfmobil zum Einsatz, weshalb die Azubis Gelegenheit bekommen sollten, ihn zu besichtigen und sich mit dem Thema „Corona-Schutzimpfung“ zu beschäftigen.
„Wir müssen auf die Leute zugehen und ihnen Angebote machen“, befand Rampf mit Blick auf die Impfkampagne und den Bus, den er als „Besonderheit“ bezeichnete. Deutliche Worte wählte der langjährige BRK-Funktionär, als er erklärte: „Wer heute sagt ‚Corona gibt es nicht‘, der lügt schlicht und einfach.“
Dieter Hauenstein, der den Azubis die Grüße des verhinderten Bezirksgeschäftsführers Mario Drexler überbrachte, mahnte: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir müssen hier noch sehr viel Arbeit leisten.“ Wie die Strukturen dieser Arbeit generell aussehen und wie breit das Rote Kreuz aufgestellt ist, skizzierte er in seinem Vortrag, der mit Beispielen aus seiner langjährigen Bereitschaftsarbeit gespickt war.
„Das Rote Kreuz ist mehr als nur der Rettungsdienst. Das Rote Kreuz hat viele Facetten – niemand weiß, dass wir auch Kläranlagen bauen“, sagte er und rief den großangelegten Hilfseinsatz im schwer vom Hochwasser getroffenen, rheinland-pfälzischen Ahrtal in Erinnerung. Weitere Eindrücke von dort schilderte er den Azubis und ihren Heimleitern nach dem Mittagessen, als er – gewissermaßen Teil zwei der Fahrzeugkunde an diesem Tag – einen GW-San 25 (Gerätewagen Sanität 25) vorführte. Mehrere BRK-Fahrzeuge dieses Typs waren vor wenigen Wochen ins Katastrophengebiet ausgerückt.
„Das Rote Kreuz ist mehr als nur der Rettungsdienst. Das Rote Kreuz hat viele Facetten – niemand weiß, dass wir auch Kläranlagen bauen.“ Stellvertretender Bezirksgeschäftsführer Dieter Hauenstein
In seiner Begrüßungspräsentation hatte Hauenstein den Auszubildenden wie Hans Rampf interessante Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten aufgezeigt. Den neuen Mitarbeitern hatte er verdeutlicht: „Sie sind unsere Zukunft im Roten Kreuz. Ohne Jugend, die nachkommt, haben auch wir keinen weiteren Bestand.“
In ähnlicher Weise äußerte sich Personalratsvorsitzender Rainer Gallrapp, der seine Aussage als Küchenleiter des BRK-Senioren- und Servicezentrums Neutraubling an dieser Stelle bewusst auf den Pflegesektor abstellte. „Wenn es keine Pflegekräfte gibt, gibt es keine Altenheime – und damit fallen auch die anderen Arbeitsplätze weg“, meinte er.
Da es beim Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz keine eigene Jugend- und Auszubildendenvertretung gebe, habe es sich der Personalrat verstärkt auf die Fahnen geschrieben, für die Lehrlinge da zu sein. „Ihr könnt gerne zu uns kommen“, sagte er. Seine Stellvertreterin Birgit Islinger, gleichzeitig Schwerbehindertenvertreterin, bekräftigte: „Unsere Tür ist immer offen.“